RBL steht für Rechnergestütztes Betriebs-Leitsystem. Andere Namen sind ITCS (Intermodal Control System), im Raum Zürich redet man auch von IFAS. Gemeint ist jedoch immer dasselbe. In diesem Artikel reden wir immer von RBL. Umgangssprachlich redet man auch von GPS. Allerdings funktioniert RBL nicht generell, sondern höchstens am Rande mittels satellitengestützter Navigation.

RBL wurde ursprünglich für Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Fahrzeug und Leitstelle, rechnergestützten Fahrbetrieb sowie dynamische Fahrgastinformationen entwickelt. Als praktischer Nebeneffekt lassen sich dabei auch Priorisierungen von Ampelanlagen auslösen.

Wie funktioniert das ganze? Im Leitsystem der Busbetriebe ist die Fahrstrecke hinterlegt. Ausgehend von einem definierten Anfangspunkt wird die abgefahrene Strecke gemessen (Tachometer). So weiss das System immer, wo auf der Strecke sich der Bus befindet. Aktiviert der Bus an einer Haltestelle die Türfreigabe, wird seine aktuelle Position neu justiert.

Jetzt kommen die Ampeln ins Spiel. Hierzu können auf dem Linienweg vom Administrator des Leitsystems sogenannte Meldepunkte hinterlegt werden. Passiert ein Bus diesen Punkt, wird automatisch ein Funktelegramm abgesetzt. Mit einer entsprechenden Empfängerausrüstung können diese Signale empfangen und ausgewertet werden. Die Reichweite des Funksignals ist genügend gross (i.d.R. mehrere Kilometer), sodass die Zielampel auf jeden Fall erreicht werden kann.

Ein wesentlicher Vorteil von RBL ist, dass nicht nur Anmeldungen, sondern auch Abmeldungen (nach dem Passieren der Ampel) übertragen werden können. Somit lässt sich die Beeinträchtigung des MIV aufs nötigste reduzieren, und trotzdem dem öffentlichen Verkehr soviel Zeit zur Verfügung stellen, dass eine Spur auch offengehalten werden kann, wenn sich z.B. noch eine Haltestelle unmittelbar vor der Ampel befindet.

Aber nicht nur das: da die effektive Fahrplan-Abweichung mit übertragen wird, kann die Priorisierung auch je nach Verspätung unterschiedlich erfolgen. Oder die Priorität kann selektiv (nach Linie) erfolgen.

 Prioritaetsausloesung Verspaetungsabhaengig

Selektive Prioritaetsausloesung

Nachteile des Systems sind, dass die Meldepunkte im Leitsystem eingepflegt und die Daten danach auf die Busse geladen werden müssen. Dies erfordert eine gewisse Vorlaufzeit. Verschiebt sich eine Baustelle in mehreren Etappen, erfordert es etwas mehr Voraussicht und Planung.

 

Unsere IMO S2-Serie kann mit einem entsprechenden Empfänger diese Signale auswerten. Die entsprechenden Meldepunkte lassen sich am HMI eintragen. Zur Kontrolle steht eine Log-Funktion zur Verfügung, welche wahlweise alle Telegramme oder nur die verwerteten Telegramme aufzeichnet. Dies erleichtert im Störungsfall die Fehlersuche enorm, da man zum Zeitpunkt der Störungserkennung die Daten bereits aufgezeichnet hat und nicht erst dann mit dem Aufzeichnen beginnt.

 

Mit folgenden Busbetrieben hatten wir in der jüngsten Vergangenheit erfolgtreich Priorisierung mit RBL realisiert (Stand: Oktober 2020):

- Raum Zürich: VBZ (Verkehrsbetriebe Zürich und die meisten Fahrzeuge im ZVV)

- Raum Bern: Alle Fahrzeuge, welche mit RBL Bernmobil ausgerüstet sind

Raum Thun: Busbetriebe STI (Steffisburg - Thun - Interlaken)